Die Stadt St.Gallen steht vor grossen Herausforderungen. Die Corona-Krise führt uns gerad vor Augen, wie verletzlich wir als Gesellschaft sind, wenn wir nicht für die Anliegen der Schwächeren kämpfen. Ältere Menschen leiden mehr denn je unter der Vereinsamung. Frauen und Männer mit tiefen Einkommen sind besonders von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen. Sans-Papiers wissen ohne Einkommen nicht, was sie morgen Essen werden. Junge sind verunsichert, wie ihnen der Start ins Berufsleben gelingen wird. Die Kinder und deren Familien mussten schmerzlich erfahren, dass die Schule nicht nur eine Bildungsstätte, sondern auch ein Ort der sozialen Interaktion ist. Besonders hart trifft der Lockdown Kulturschaffende und selbständig Erwerbende. Und wir alle haben gelernt, dass soziale Distanz das gesellschaftliche Leben nicht einfacher macht.
Wir sind bereit Verantwortung zu übernehmen
Neben den Folgen der Corona-Krise sind andere Herausforderungen nicht kleiner geworden: Die Klimaerhitzung bleibt ein grosses Thema auch für die lokale Politik. Menschen auf der Flucht brauchen unseren Schutz auch an der europäischen Aussengrenze. Die Infrastruktur in der Stadt St.Gallen steht vor grossen Erneuerungen. Die Stadt setzt noch immer viel zu fest aufs Auto, statt andere Verkehrsmittel konsequent zu fördern. Gemeinnütziger Wohnraum ist Mangelware. Frauen leisten einen grossen Teil der unbezahlten Care-Arbeit und sind in der Politik und in Leitungsfunktionen noch immer krass untervertreten.
Wir sind bereit Verantwortung zu übernehmen: Im Stadtparlament und vor allem auch im Stadtrat. Peter Jans und Maria Pappa haben bereits mehr als fünf beziehungsweise drei Jahre Erfahrung in der Exekutive. Ihr Leistungsausweis ist beachtlich, dieser war jedoch mit Knochenarbeit verbunden, da unsere Anliegen im Stadtrat oft mit grossem Engagement eingebracht und verteidigt werden mussten. Peter Jans und Maria Pappa haben bewiesen, dass Ihnen der Spagat zwischen Parteipolitk und konsensfähigen Lösungen wunderbar gelingt.
Die Wahlen vom Herbst sind eine Weichenstellung: Die Bürgerlichen blasen zum Angriff auf den Stadtrat. Unsere Antwort darauf ist die Nomination von Maria Pappa als Stadtpräsidentin und Peter Jans als Stadtrat. Beide stehen weiterhin für eine sozial und ökologische Stadt St.Gallen ein. Beide wollen gemeinsam die Stadt weiterbringen. Der Vorstand der SP der Stadt St.Gallen hat heute seine Mitglieder informiert und schlägt Maria Pappa als Stadtpräsidentin und Peter Jans als Stadtrat vor. Die Nomination im Vorstand erfolgte einstimmig.
Stadtpräsidentin Maria Pappa
Maria Pappa hat sich innert kürzester Zeit in die Dossiers der Direktion Planung und Bau eingearbeitet und konnte etliche Projekte vorwärtstreiben. Sie hat es geschafft, zusammen mit den Mitarbeitenden der Verwaltung auch grosse Kisten wie die Marktplatz-Neugestaltung, die Arealentwicklung in St.Fiden oder den Kauf des Burgweiherareals vorwärts zu bringen.
Maria Pappa hat aber auch gezeigt, dass sie durch grossen Einsatz und einem anderen Führungsstil bessere Lösungen im Sinne der Allgemeinheit erreichen konnte. Sie wird sich als Stadtpräsidentin nicht selber ins Zentrum stellen, sondern gemeinsam mit dem Gesamtstadtrat, mit Verwaltung und Parlament, aber vor allem mit den Menschen, die hier leben, die Stadt weiterentwickeln und zu einer Stadt für alle machen. Danke, Maria, dass du bereit bist, die erste Stadtpräsidentin von St.Gallen zu werden!
Stadtrat Peter Jans
Als Leiter der Direktion der technischen Betriebe hat Peter Jans einen massgeblichen Anteil daran, dass sich die Stadt den Weg des ökologischen Umbaus beschreitet. In zentralen Fragen hat es Peter Jans geschafft, Verwaltung und Bevölkerung davon zu überzeugen, dass auch wir hier lokal unseren Anteil an der Bekämpfung der Klimaerhitzung haben und wir nicht einfach zurücklehnen und unser Leben geniessen können. Es freut uns sehr, dass Peter Jans weiterhin als Stadtrat Verantwortung übernehmen möchte.
In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir intern sehr intensiv diskutiert. Peter Jans hat stets seine Bereitschaft signalisiert, als Stadtpräsident zu kandidieren. Aufgrund seiner Erfahrung und seiner politischen Haltung wäre er eine Idealbesetzung für dieses Amt. Peter Jans hat aber auch immer klar kommuniziert, dass es nach mehr als 100 Jahren Zeit für eine Frau als Stadtpräsidentin ist. Dies zeigt die andere Seite von Peter Jans: zum einen verfolgt er mit grossem Engagement seine Ziele für eine ökologischere und sozialere Stadt, zum anderen stellt er seine eigenen Interessen nach hinten, wenn es darum geht, im Sinne der Sache zu entscheiden. Herzlichen Dank, Peter!
Gerne gebe ich nun zuerst das Wort an Stadtrat Peter Jans, danach an Stadträtin und Stadtpräsidiumskandidatin Maria Pappa. Zum Schluss wird Evelyne Angehrn, die Vize- Präsidentin der SP der Stadt St.Gallen noch zu Ihnen sprechen.
Peter Olibet – Präsident SP Stadt St.Gallen
