Kredit für UEFA-Europameisterschaft: SP-Fraktion lehnt diesen grossmehrheitlich ab und will echte Förderung von Frauenfussball erreichen 

Lorem Der Stadtrat will die UEFA-Fraueneuropameisterschaft mit satten 2,8 Mio. Franken unter-stützen. Nur ein winziger Bruchteil wird zur Förderung des Frauen- und Mädchenfussballs eingesetzt. «Viel zu wenig», findet die SP/JUSO/pfg-Fraktion und will mittels Vorstoss Investitionen in Garderoben und Rasenflächen fördern. 

Der Stadtrat möchte die  UEFA-Frauenfussball-Europameisterschaft 2025 nach St.Gallen holen. Dafür beantragt er beim Stadtparlament einen Verpflichtungskredit über 2,8 Mio. Franken. Damit soll die Stadt die Planung, Organisation und Durchführung in der Stadt St.Gallen finanzieren. 150’000 Franken oder 5% dieses Betrags will die Stadt für die Förderung des Frauen- und Mädchenfussballs aufwenden. Der Rest entfällt auf die Organisation und Durchführung der drei bis vier Spiele und das lokale Rahmenprogramm. 

Ein klares Missverhältnis, kritisiert eine grosse Mehrheit der SP/JUSO/pfg-Fraktion. Im Grundsatz findet sie es zwar richtig, dass die Frauen-Fussball-Europameisterschaft auch in St.Gallen stattfindet. Dies, weil ein solcher Anlass durchaus als ein starkes Zeichen für die Sichtbarkeit des Frauenfussballs gewertet kann. Trotzdem lehnt sie die stadträtliche Vorlage ab, fallen die 150’000 Franken eher in die Kategorie Symbolpolitik. «Echte» Förderung hiesse mehr Trainingsplätze, Garderoben und Infrastruktur auf den städtischen Sportanlagen. Dazu gehören auch Kunstrasenplätze, die nicht über Wochen hinweg gesperrt sind. Die SP/JUSO/pfg-Fraktion will die Förderung mittels Vorstoss erreichen.  Der Stadtrat soll beweisen, dass ihm wirklich etwas an der Förderung liegt. Die SP will sich nicht mit Lippenbekenntnissen abspeisen lassen.  

Rahmenkredit für mehr Plätze und Garderoben 
Konkret verlangt die Motion einen Rahmenkredit für Investitionen in die Trainingsinfrastrukturen, sprich Plätze und Garderoben. Zudem sollen die Stadt und die Vereine bei der Frauen- und Mädchenförderung stärker in die Pflicht genommen werden. Die SP-Motion sieht dafür eine Anpassung des Reglements über die Nutzung der Schul-, Sport- und Freizeitanlagen vor. Die Bewilligung für die Platzbenutzung soll an klare Bekenntnisse hinsichtlich Verteilung der Platzkapazitäten geknüpft werden. 

Heute werden Eltern gebeten, die Mädchen schon umgezogen ins Training zu schicken. Die Begründung: Zu wenig Umkleidekabinen. Die vorhandenen werden von den Knaben gebraucht. «Ein Stadtklub hat für sein Mädchen-Team 20 Anwärterinnen auf der Warteliste für genau Null freie Plätze. Das ist die aktuelle Situation des Frauen- und Mädchenfussballs in St.Gallen», begründet Stadtparlamentarierin Angelica Schmid den Handlungsbedarf. Zwar leisten die Vereine viel für die Förderung und es sind neue Frauenteams entstanden. Bei der Belegung der knappen Rasenflächen haben Mädchenteams dennoch häufig das Nachsehen. 

Mehrheit der SP/JUSO/pfg-Fraktion lehnt UEFA-Vorlage ab 
Kritik richtet sich nicht nur an die mangelnde Förderung im Bereich des Frauen- und Mädchenfussballs. Für eine Mehrheit der SP/JUSO/pfg-Fraktion ist nicht verständlich, warum die Stadt die UEFA, welche das Turnier organisiert, gegenüber anderen Grossveranstaltungen bevorzugen soll. So sieht die Vorlage zusätzliche Mittel für den öffentlichen Verkehr oder das Sicherheitsdispositiv vor. Zudem sind 770’000 Franken für ein Organisationskomitee bei der Stadtverwaltung vorgesehen. Öffentliche Ressourcen, von denen andere Veranstaltende nur träumen können. «Dem Open Air oder Nati-Spielen werden die Kosten auch nicht einfach erlassen. Es geht uns nicht darum, das Turnier zu verhindern, uns geht es lediglich um eine Gleichbehandlung», so Peter Olibet. Der UEFA steht es frei, sich an den Kosten angemessen zu beteiligen. Ein weiterer Kritikpunkt: Noch liegen von Seiten des Kantons keine verbindlichen Zusagen für eine Kostenbeteiligung vor. Aus Sicht der SP/JUSO/pfg-Fraktion eine zentrale Bedingung für die Unterstützung einer entsprechenden Vorlage. Eine grosse Mehrheit der Fraktion lehnt die Vorlage daher ab.

 

Für Rückfragen

Angelica Schmid

Angelica Schmid

Präsidentin SP Kreis St.Gallen

Peter Olibet

Peter Olibet

Co-Präsident

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